Darum steigt die Unzufriedenheit mit den Krankenkassen in der Schweiz

Immer schlechter schneiden die Krankenkassen bei der Schweizer in Sachen Zufriedenheit ab. Nicht nur die steigenden Prämien sorgen für Unmut, sondern auch in Punkto Kulanz, Freundlichkeit, Rückerstattungsdauer und Einsatzbereitschaft des Personals. Doch die Kosten sind immer noch der stärkste Faktor, der den Schweizerinnen und Schweizer Sorgen bereitet. Wenn nicht bald etwas gegen die Kostenexplosionen im Gesundheitswesen getan werde, könne die Stimmung endgültig kippen, so Experten.

Billiganbieter-Kassen schneiden am schlechtesten ab

Schon im Jahr 2018 schnitt die Billig-Kasse Assura am schlechtesten ab. Doch bei den billigen Anbietern gilt allgemein, dass Versicherte ihre Medikamente in Apotheken selbst zahlen müssen und dann eine Rückerstattung beantragen. Diese dauert auch gut einige Zeit und erfordert oft viele Nachfragen. Die Kreditlaufzeit solle in der Regel 25 Kalendertage dauern, an einer Verbesserung werde gearbeitet.

Krankenkasse vergleichen und wechseln

Wenn die Unzufriedenheit mit den Krankenkassen tatsächlich so groß ist, stellt sich die Frage, warum nicht mehr Schweizerinnen und Schweizer als die gemeldeten 600.000 die Kasse wechseln. Konsultieren Sie den Priminfo 2020 Vergleich von Krankenkassen und überprüfen Sie doch mal, wie viel Einsparpotential Sie hätten. Die Prämienhöhe für die obligatorische Grundversicherung schwankt von Jahr zu Jahr. Auch wenn diese in den letzten Jahren nicht so stark gestiegen sind wie befürchtet, sollen sie doch mit den zunehmenden Gesundheitskosten wieder ansteigen.

Die jungen Versicherten sind mit Abstand am unzufriedensten, doch die jungen Versicherten nehmen die Leistungen der Kassen seltener in Anspruch. Sie sehen noch weniger ein, weshalb sie die hohen Prämien zahlen sollten. Forderungen nach einem Ausstieg aus dem Obligatorium werden laut.

Vorteile im Schweizer Gesundheitssystem

Alle Versicherten können in der Schweiz ihren Arzt und die Krankenkasse frei wählen. Allerdings besteht für Menschen, die mehr als drei Monate in der Schweiz leben, eine Versicherungspflicht. Die Grundversicherung greift allerdings be Mutterschaft, Unfall und Krankheit.

Die Krankenkassenprämien sollen laut Comparis um 2 bis 3 Prozent steigen. Die jährlichen Steigerungen drücken den Schweizerinnen und Schweizern auf die Stimmung und die Zufriedenheit mit den Kassen sinkt, vor allem in Hinblick auf das Preis Leistungs Verhältnis.

Wechseln der Krankenkasse

Wollen Sie Ihre Krankenkasse aus Unzufriedenheit mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis wechseln, können Sie dies jedes Jahr zum 1. Januar tun. Das Gesetz schreibt vor, dass ein Wechsel der obligatorischen Grundversicherung besonders leicht sein muss, für alle unabhängig von Alter, Geschlecht, Vorerkrankung und Einkommen. Beachten müssen Sie die Kündigungsfrist bis zum 30. November (nicht der Poststempel gilt hier, sondern der tatsächliche Eingang im Bureau).

Da die Kosten für alle gleich hoch sind und nicht abhängig von dem Einkommen berechnet werden, stellt die Prämienhöhe für viele eine hohe finanzielle Belastung dar, die durch Initiativen bekämpft werden soll. Eine davon ist die “Kostenbremse-Initiative”, die fordert, dass Gesundheitskosten nicht stärker als die Gesamtwirtschaft und die Löhne steigen dürfen. Damit könnten im ende ca. sechs Milliarden Franken gespart werden. Auch die SP sammelt Unterschriften, um zu erreichen, dass Prämien höchstens zehn Prozent des Einkommens betragen dürfen.

Welche Pläne sich durchsetzen werden, ist noch nicht klar, doch die Unzufriedenheit wird weiter steigen, wenn nichts passiert.